Ahnherr aller bayerischen Könige und aller heute noch lebenden Wittelsbacher war Pfalzgraf Karl von Birkenfeld. Karl erhielt von seinem Vater, Herzog Wolfgang von Zweibrücken, den pfälzischen Anteil an der Hinteren Grafschaft Sponheim. Er ließ daraufhin die mittelalterliche Sponheimer Burg zu einem mächtigen Schloss im Renaissancestil umbauen und machte Birkenfeld zu seinem Regierungssitz. Nachdem Karl im Jahre 1600 starb, übernahm sein Sohn Georg Wilhelm die Regentschaft in Birkenfeld bis zu seinem Tod 1669. Sein Sohn Karl II. Otto überlebte seinen Vater nur um zwei Jahre und starb kinderlos im Jahre 1671. Nachfolger als Pfalzgraf in Birkenfeld wurde sein Vetter Christian II., der 1717 auf Schloss Birkenfeld starb. Sein Sohn und Erbe Christian III. löste nach dem Tod seines Vaters die Hofhaltung auf und erbte 1734 das Herzogtum Zweibrücken.

Nachfolger des 1735 verstorbenen Christian III. wurde sein Sohn Christian IV., der 40 Jahre lang in Zweibrücken regierte. Da er nur Kinder aus einer nicht standesgemäßen Ehe hatte, wurde nach seinem Tod der älteste Sohn seines Bruders Friedrich Michael, Karl II. August, neuer Herzog von Zweibrücken. Da auch dieser keine Erben hatte, folgte ihm nach seinem Tod 1795 sein Bruder Maximilian Joseph nach. Inzwischen waren alle bedeutenderen Linien der Wittelsbacher ausgestorben. Bayern und die Pfalz waren 1777 nach dem Tod des letzten bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph unter dem Pfälzer Kurfürsten Karl Theodor bereits vereinigt worden. Als auch dieser 1799 ohne Nachkommen starb, wurde der Zweibrücker Maximilian Joseph als sein nächster Verwandter auch sein Erbe. Er wurde somit Kurfürst von Bayern und der Pfalz und 1806 erster König von Bayern.

Dem sehr beliebten König Max I. Joseph folgte nach seinem Tod im Jahre 1825 sein Sohn Ludwig I. nach, der 1848 aufgrund einer Affäre mit der schottischen Tänzerin Lola Montez zurücktreten musste. Auf seinen Sohn Maximilian II. Joseph folgte 1864 dessen Sohn Ludwig II., der berühmte Märchenkönig, der unter bis heute noch ungeklärten Umständen 1886 im Starnberger See ertrank. Für seinen geisteskranken Bruder Otto übernahm daraufhin sein Onkel Luitpold als Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Luitpolds Sohn Ludwig III. war letzter Bayerischer König und musste nach Ende des Ersten Weltkriegs abdanken. Aus der Nebenlinie der Herzöge in Bayern, die von Johann Karl, einem Bruder Christians II. abstammt, kommt die neben Ludwig II. wohl berühmteste Wittelsbacherin: Elisabeth, gen. „Sisi“, Frau des Habsburgers Franz Joseph und damit Kaiserin von Österreich.

Die Wittelsbacher

Wappen der Wittelsbacher Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld