Im 13. Jahrhundert kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Sponheim und den Erzbischöfen von Trier, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichten. In diese Zeit fällt auch die erstmalige Erwähnung der Burg Birkenfeld in einer Urkunde vom 26.2.1293. Erzbischof war von 1307 - 1345 Balduin, ein Bruder des deutschen Kaisers Heinrich VII. aus dem Hause Luxemburg. Die Erzbischöfe von Trier gehörten zu den sieben Kurfürsten und hatten eine mächtige Stellung im Deutschen Reich. Gräfin von Sponheim war seit 1324 die Witwe des bereits 1322 verstorbenen Heinrich II., Loretta geb. von Salm. Ihr gelang es 1328, Balduin gefangen zu nehmen und dessen Verzicht auf den Raum Birkenfeld nach fünfwöchiger Gefangenschaft auf der Starkenburg zu erzwingen.

Der Name Birkenfeld weist auf eine fränkische Siedlung an einer durch ihren Birkenbestand auffallenden Stelle hin. Erstmals erwähnt wurde Birkenfeld im Jahre 981 in einer Kirchenurkunde aus der hervorgeht, dass es bereits um 700 den Ort Birkenfeld gab. Die Grundherrschaft besaß in dieser Zeit das Erzbistum Trier, verwaltet wurde die Gegend aber von den Grafen von Sponheim. Meginhard (1118 – 1145) war der erste Sponheimer, der den Titel Graf führte. Um das Jahr 1232 erfolgte eine Teilung in Vordere Grafschaft mit Sitz auf der Kauzenburg bei Bad Kreuznach und eine Hintere Grafschaft mit Sitz auf der Starkenburg an der Mosel. Birkenfeld gehörte von da an zur Hinteren Grafschaft.

1331 heiratete ihr Sohn und Nachfolger Johann III. (1331 – 1398) die Pfalzgräfin Mechthild aus dem Hause Wittelsbach. Sie war eine Urenkelin des früheren deutschen Königs Rudolf von Habsburg und eine Nichte des damals regierenden deutschen Kaisers Ludwig dem Bayer, ebenfalls ein Wittelsbacher. Wahrscheinlich aus Gefälligkeit für seine Verwandte verlieh er Birkenfeld im Jahre 1332 das Stadtrecht. Der Sponheimische Amtmann für das Amt Birkenfeld wohnte auf Burg Birkenfeld, während die Grafen ihren Sitz weiterhin auf der Starkenburg hatten. Im Jahr 1417 wurden Vordere und Hintere Grafschaft unter Johann V. (1411 – 1437) wieder vereinigt. Da er keine Nachkommen hatte, fiel die Grafschaft nach seinem Tod an seinen Vetter Graf Friedrich von Veldenz an der Mosel und den Sohn seines verstorbenen badischen Vetters, Markgraf Jakob I. von Baden. Beide übernahmen von nun an gemeinsam die Herrschaft. Nach dem Tod Friedrichs von Veldenz 1444 fiel dessen Erbteil an seinen Schwiegersohn, den Wittelsbacher Stephan aus dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken bzw. an dessen Sohn Friedrich I. (1444 – 1480).

1584 wurde Birkenfeld zum Regierungssitz eines Pfalz-wittelsbachischen Herzogs. Karl, jüngster Sohn des Herzogs Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken, begründete die Seitenlinie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld und nannte sich Karl von Birkenfeld. Aus dieser Linie entstammten später alle ab 1806 regierenden Bayerischen Könige, also auch der Märchenkönig Ludwig II. Karl von Birkenfeld ist auch der direkte Ahnherr der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich, gen. Sisi. Er ließ im Laufe der nächsten Jahre die mittelalterliche Sponheimer Burg zu einem mächtigen Renaissanceschloss ausbauen. Unter seinem Sohn Georg Wilhelm (1600 – 1669) nahm das Birkenfelder Land einen weiteren Aufschwung, der allerdings durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen wurde. Nach dem Tod Christians II. (1671 – 1717) erbte dessen Sohn und Nachfolger Christian III. das Herzogtum Zweibrücken und verließ Birkenfeld. Schloss Birkenfeld verlor dadurch an Bedeutung, zumal die Hofhaltung um 1720 aufgelöst wurde. Die Gebäude dienten ab diesem Zeitpunkt nur noch als Wohnungen für Beamte und als Speicher für Naturalsteuern.

Die Gebäude des Birkenfelder Schlosses wurden 1807 von den Franzosen versteigert. Der Käufer, ein Pariser Händler, verkaufte sie an Einheimische weiter. Die Steine der dem Verfall preisgegebenen Bauwerke wurden zum Bau von Häusern in Birkenfeld verwendet und das Schloss zerfiel im Laufe der nächsten Jahre. Heute stehen von dem einst mächtigen Renaissancebau nur noch einige Ruinen, das frühere Burggasthaus “Zum ledigen Waidsack” und das Burgtor. Auf den Grundmauern des ehemaligen Pfarrhauses wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Jugendherberge errichtet; nach deren Schließung im Jahre 1976 dient das Gebäude heute als Gemeinschaftshaus.

Im Jahre 1776 endete die gemeinsame Herrschaft der Markgrafen von Baden und der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Die Hintere Grafschaft Sponheim wurde aufgeteilt und für Birkenfeld waren nur noch die Markgrafen von Baden zuständig. Letzter dieser bis 1795 dauernden Herrschaft war der spätere Kurfürst Karl Friedrich von Baden. Er beendete die Leibeigenschaft und unter seiner Regierung nahm das Birkenfelder Land einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Als die Franzosen 1795 die linksrheinischen Gebiete - also auch Birkenfeld - zugesprochen bekamen, mussten die badischen Beamten Birkenfeld verlassen. Für die nächsten Jahre war Birkenfeld unter französischer Kontrolle und 1798 wurde die Aufnahme in den französischen Staatsverband gefeiert. Schloss Birkenfeld diente in dieser Zeit hauptsächlich als Herberge für französische Truppen und Beamte. Im Sommer 1799 kam es zu einem missglückten Überfall der so genannten Birkenfelder Bande auf das Schloss. Acht Mitglieder der Räuberbande, die es auf die öffentlichen Einnahmen abgesehen hatten, wurden später in Trier hingerichtet.

Geschichte der Burg Birkenfeld